CRASH - von den Sekunden, die ein Leben verändern
Organisiert wird die Präventionsveranstaltung von der Polizei in Nordrhein-Westfalen. Ziel ist es, die Schülerinnen und Schüler zu sensibilisieren für die Verantwortung, die man vor allem als Fahranfänger für sich und für die anderen Verkehrsteilnehmer übernimmt.
Um dieses Ziel zu erreichen, wurde der Versuch unternommen, sowohl durch Informationen Einsichten zu vermitteln, als auch die Lucas-Schüler emotional zu erreichen.
Dazu berichteten Polizisten von ihren Einsätzen bei Unfällen. Die zum Teil grauenerregenden Bilder haben nicht viel gemein mit dem, was in Nachrichtenberichten zu sehen ist. Die Grausamkeit und Brutalität, mit der durch einen Unfall Menschen aus ihrem Leben gerissen werden oder aber mit einer schweren Behinderung gezeichnet werden, geht jedem Beamten an die Nieren. Davon erzählte auch der Rettungssanitäter der Feuerwehr. Ein Seelsorger berichtete von der Arbeit mit Traumatisierten und von dem Moment, in dem er Angehörigen vom Tod des Sohnes, der Tochter oder eines anderen nahestehenden Menschen berichten muss.
Zum Ende der Veranstaltung trat eine Mutter mit ihrer Tochter auf, die bei einem nicht selbst verschuldeten Verkehrsunfall so schwer verletzt wurde, dass sie nur mit schwersten Behinderungen überlebt hat. Die beiden berichteten von dem Schock der ersten Stunden, von den angstvollen, schweren Wochen und Monaten der Genesung und von ihrem neuen, veränderten Leben.
Das Schicksal dieser Familie zeigte unmittelbar, was es bedeutet von einer Sekunde auf die andere sich plötzlich in einem völlig neuen Leben wiederzufinden. Sinnbildlich für diese Enttäuschung, für das sinnbildliche Zerplatzen der Lebensträume ließ die Moderatorin einen riesigen Luftballon zerplatzen. Der Ballon schwebte während der gesamten Veranstaltung fröhlich-bunt über der Bühne. Denn er war vorher mit Hunderten von Zetteln, auf denen die Schüler ihre Lebenswünsche notiert hatten, beklebt worden.
"Ich fand es beeindruckend, dass Mutter und Tochter trotz der schweren Ereignisse aufrecht stehen und ihre Geschichte erzählen."
"Ich bin der Meinung, dass man nach ungefähr einer Woche vergisst, was die Polizisten uns erzählt haben."
"Ich bin nicht hundertprozentig glücklich mit dieser Veranstaltung gewesen. Man kann nicht sagen, dass man ein Mörder ist, wenn man einen Unfall verursacht und jemand dabei stirbt. Aber dass die jungen Autofahrer das Risiko sind, da gebe ich der Polizistin recht."
"Ich schnalle mich öfter nicht an, aber ich glaube nach dieser Veranstaltung werde ich es machen, ich will ja kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich schuld an einem Unfall habe."